Volkswagen-Werk in Texas gewerkschaftlich organisiert

Das Werk in Tennessee hat sich für den Beitritt zur United Auto Workers (UAW) entschieden. Dies ist ein Meilenstein für die 89 Jahre alte Gewerkschaft, die sich dort ausbreiten will, wo sie zuvor Schwierigkeiten hatte: in Fabriken im Süden, die in ausländischem Besitz sind. Die UAW gewann mit überwältigender Mehrheit, 73 % der Arbeiter stimmten für eine Gewerkschaftsvertretung. Etwa 84 % der 4.300 wahlberechtigten Arbeiter des Werks beteiligten sich. Die Gewerkschaft nannte das Ergebnis einen historischen Sieg und sagte, es sei das erste Mal, dass ein Autowerk im Süden außerhalb der drei Detroiter Autohersteller von der UAW organisiert wurde. Die Abstimmung ist ein Durchbruch für die Gewerkschaft, deren Mitgliederzahl seit den 1970er Jahren um etwa drei Viertel geschrumpft ist und im letzten Jahr weniger als 400.000 Arbeiter zählte. Die UAW-Führung hat ihre Wachstumsambitionen mit der Organisierung nicht gewerkschaftlich organisierter Autofabriken verknüpft, von denen viele in den Südstaaten liegen, wo die in Detroit ansässige Gewerkschaftsgruppe schon mehrere Male gescheitert ist und gewerkschaftsfeindliche Stimmungen weit verbreitet sind. „Die Leute sind bereit für den Wandel“, sagte Kelcey Smith, 48, der seit etwa einem Jahr in der Lackiererei des VW-Werks arbeitet, nachdem er seinen Job in einem Amazon.com-Lagerhaus in der Stadt aufgegeben hatte. „Wir freuen uns darauf, Geschichte zu schreiben und im gesamten Süden für Veränderungen zu sorgen.“UAW-F…  unktionäre und -Arbeiter hoffen, dass der Sieg als Sprungbrett für die Organisierung von Kampagnen in Autofabriken von mehr als einem Dutzend Autoherstellern mit nicht gewerkschaftlich organisierten US-Arbeitskräften dienen wird, darunter Toyota Motor, Tesla, BMW und Kia. Die Gewerkschaft versucht, ihre Verhandlungsmacht innerhalb der Branche zu stärken und ihre Mitgliederzahlen zu steigern, da die Detroiter Autohersteller Fabriken geschlossen und ihre US-Belegschaften verkleinert haben.Nächsten Monat werden voraussichtlich etwa 5.000 Arbeiter eines Mercedes-Benz-Werks in der Nähe von Tuscaloosa, Alabama, darüber abstimmen, ob die UAW aufgenommen wird. Die Abstimmung in Chattanooga ist ein weiterer Sieg für UAW-Präsident Shawn Fain, der die seit langem umkämpfte Gewerkschaft vor 13 Monaten mit dem Versprechen übernahm, die Korruption auszumerzen und die Reihen der Arbeitnehmergruppe zu vergrößern.